Autor: Jana Jabs
Zuletzt aktualisiert am: 28.11.2017
Eines habe ich in den vielen Gesprächen mit Franchise-Interessentinnen gelernt: Frauen finden immer einen Grund, warum Sie sich nicht selbständig machen wollen: So richtig an unsere eigenen Fähigkeiten glauben können wir nicht. Zweifel nagen an uns „Ist das wirklich eine gute Idee?“, „Kann ich davon leben?“, Was werden die anderen sagen?“ und oft schmeißen wir alles hin, bevor wir überhaupt richtig angefangen haben. Kunden akquirieren – das können doch nur Männer. Einen Businessplan erstellen – ich habe doch nicht Betriebswirtschaft studiert. Kann ich das wirklich besser als andere? Andere machen das doch auch. Warum ich?
Viele sagen, mit einer Selbständigkeit bekomme ich ALLES besser unter einen Hut. Aber wie soll das denn gehen? Kann ich wirklich zu Hause neben Waschmaschine, Kinderzimmer und Kühlschrank am Computer konzentriert arbeiten? Schließlich lassen sich Frauen nach eigener Aussage leicht ablenken, im Alltag wie im Business. Leider kommt es dann vor, dass wir unser Ziel aus den Augen verlieren oder – noch schlimmer – die Gründe warum wir überhaupt angefangen haben.
Und „Hand aufs Herz“ – erschwerend kommt hinzu, dass wir die für´s Business notwendigen kaufmännischen und digitalen Kenntnisse und das Erlernen eines fließenden Englischs in jungen Jahren sträflich vernachlässigt haben, was uns dann in den Umbruchphasen der Lebensmitte und vor allem beim Thema Existenzgründung auf die Füße fällt und unser Selbstvertrauen drückt.
Es ist nicht so leicht vier gute Gründe für eine weibliche Existenzgründung zu finden:
1. Endlich eine erfüllende Tätigkeit ausüben
Was bedeutet das eigentlich – „eine erfüllende Tätigkeit“? Nach meiner Erfahrung suchen Männer in der Regel im Vorfeld einer Unternehmensgründung (und auf der Suche nach einer erfüllenden Tätigkeit) gezielt mehrere Märkte nach einer lukrativen Nische ab und entscheiden sich dann für den heißesten Trend oder die gewinnbringendste Möglichkeit. Frauen entwickeln dagegen ihre Geschäftsidee oft aus einem eigenen Bedürfnis heraus bzw. aus Problemen, die Sie im Alltag entdeckt haben und jetzt lösen wollen. Wahrscheinlich finden wir Frauen deshalb vor allem in Franchisesystemen der Fitness-, (Alten-)Pflege-, Beauty-, Coaching- und Nachhilfebranche. Sie gründen in Bereichen mit denen sie sich täglich (gerne) beschäftigen und die ihr Interesse wecken.
Bis Frauen in eine erfüllende Selbständigkeit durchstarten, benötigen sie im Schnitt elf Monate, wie der KfW-Gründungsmonitor belegt (Männer acht). In der Regel geht der weiblichen Gründung oft ein Entwicklungsprozess von mehreren Jahren voraus. Über ihren „Gründungs-Schatten“ springen Frauen vor allem, wenn sie sich in einem (nicht nur weiblichen) Netzwerk austauschen, (auch im Vorfeld ihrer Gründung) ihre Fragen loswerden und Ideen diskutieren können. Franchise als gelebtes Business-Netzwerk ist also durchaus eine sehr interessante Gründungsoption, um „ins Tun“ zu kommen.
2. Die eigene Chefin sein
Frage ich Frauen welche (Franchise-) Unternehmerinnen sie denn kennen, blicke ich in überwiegend nachdenkliche Gesichter. Bezüglich Frauen, die ihre eigenen Chefinnen sind, fehlt es an medialen Vorbildern. Ich wünsche mir Frauen, die sich (mit Franchise) selbständig gemacht haben, die Hürden gemeistert und Ängste bekämpft haben und von ihrem persönlichen Netzwerk wieder aufgefangen wurden und ihre Erfahrungen als „eigene Chefin“ gerne auch an neue Franchise-Interessentinnen weitergeben.
Die eigene Chefin sein: Das ist für jede siebte Gründerin der wichtigste Anreiz, ein eigenes Unternehmen aufzubauen, wie eine Studie der Hypovereinsbank unter dem Titel „Deutschlands neue Unternehmerinnen: Was Gründerinnen erfolgreich macht, wie sie führen, wie sie arbeiten“ belegt.
In Deutschland sind ca. 7 Prozent aller Frauen selbständig (Männer 14 Prozent). Damit ist klar – so viele Vorbilder gibt es nicht.
In Franchisesystemen, die von Frauen gegründet wurden und die überwiegend Franchisepartnerinnen zu ihrem Netzwerk zählen, gibt es diese „Frauen zum Anfassen“, die Frau auch mal fragen kann: zum unternehmerischen Alltag, zur Work-Life-Balance, zum „alles unter einen Hut bekommen“. Nutzen Sie diese Chance!
3. Alles besser "unter einen Hut bekommen"
Die Floskel „alles besser unter einen Hut bekommen“ birgt für Frauen vor allem die Gefahr die eigenen Ziele immer nur halb- und nie ganz richtig umzusetzen. Aus Rücksicht auf die Familie trauen sich viele Frauen ihr eigenes Unternehmen nur in Teilzeit zu gründen. Es fehlt der Mut und damit auch oft das Geld die eigene Gründungsidee mit allem „wenn und aber“ durchzusetzen.
Oft ist die Gründung eines eigenen Teilzeit-Unternehmens für viele Mütter der einzige Weg, überhaupt im Beruf zu bleiben. Eine Teilzeit-Anstellung, die sich gut mit dem Familienleben vereinbaren lässt, ist auch nach meiner persönlichen Erfahrung als Mutter schwer zu finden.
Aber vor allem die zeitliche Flexibilität in der Selbst- und Familienorganisation ist für viele Gründerinnen DAS zentrale Motiv für eine Selbständigkeit – entscheidender als eine gute Geschäftsidee, wie die oben genannte Studie der Hypovereinsbank belegt. Noch ein Grund sich mit einer Franchise-Idee (Vollzeit) selbständig zu machen – die Möglichkeit von anderen Franchisepartnerinnen den Umgang mit der Zeit zu lernen und in der Not auch mal Mitarbeiter*innen auszutauschen oder sich anderweitig unter die Arme zu greifen. Und nicht zu vergessen: Auch Franchisegeberinnen hatten mal eine Gründungsvision, die sie umgesetzt haben. In den meisten Fällen steht dahinter auch eine Familie. Spätestens wenn Sie mit Ihrer Franchisegeberin in dem Franchisesystem Ihrer Wahl Ihren Businessplan ausarbeiten – fragen Sie sie!
4. Warum eigentlich NICHT?
Wir (Frauen) können heutzutage alles lernen! Zu den Themen Gründung und Selbständigkeit gibt es unzählige Bücher, Videos, Seminare, Netzwerk-Veranstaltungen, Computerlernprogramme und Internetplattformen die sich nur damit beschäftigen. Oft ist es ein Lernen in der Theorie, allein es fehlt der Anstoß zum Tun.
- Ein Rat, den erfolgreiche Unternehmerinnen gerne weitergeben, ist: „Sucht euch jemanden, der euch pusht!"
- Überlegen Sie sich gut, mit welcher Franchise-Idee Sie in Ihre Selbstständigkeit starten wollen und dann suchen Sie sich dort Ihre Unternehmerinnen-Vorbilder.
- Studieren Sie die Franchise-Seiten im Internet der für Sie in Frage kommenden Systeme und werden Sie zum Beispiel Mitglied in dem Fitness-Studio Ihrer Wahl.
- Kommen Sie vor Ort ins Gespräch. So erfahren Sie schon fast alles was Sie wissen müssen – über die Firmenkultur, den gelebten Netzwerkgedanken, die Franchise-Partnerinnen, die Kunden*innen.
- Vielleicht finden Sie in der Franchisepartnerin vor Ort nicht nur eine gestandene Unternehmerin und ein Vorbild, sondern auch eine Mentorin, die Sie in Ihrer Gründungsphase unterstützt.
Fazit / Tipp für den nächsten Schritt
Von Marie Forleo (amerikanische Video-Bloggerin und Life-Coach) stammt der Ausspruch „Starte bevor Du bereit bist!“. Das ist vor allem für Frauen eine wichtige Botschaft. Wir müssen nicht im Vorfeld alles Durch- und Zer-Denken. Haben Sie aus Ihrer persönlichen Sicht 70 bis 80 Prozent aller (Gründungs-) Aufgaben erledigt – dann fangen Sie an!
Beachten Sie wichtige Regeln wie „Liquidität geht vor Rentabilität“ oder „Wachstum frisst Liquidität“. Suchen Sie sich Mentoren*innen und Unterstützung in (Franchise-) Netzwerken (aber bitte nicht nur weiblichen) und verlieren Sie nicht Ihr Ziel und den Ursprung Ihrer Idee aus den Augen!
Franchise bietet vor allem Frauen die Möglichkeit mit einer bereits erprobten Geschäftsidee in eine flexiblere und unabhängigere berufliche Zukunft zu starten. In einem Franchise-Netzwerk sind Sie umgeben von Unternehmerinnen-Kolleginnen und bekommen Unterstützung jeglicher Art von Ihrer Franchise-Zentrale. Nutzen Sie die Chance und starten Sie mit einem Franchisesystem Ihrer Wahl in einen neuen Lebensabschnitt. Schreiben Sie uns eine E-Mail an jj@unternehmen-selbstaendigkeit.de oder rufen Sie uns unter +49 (0)173 277 63 88 an. Wir unterstützen Sie gerne!