Autor: FranchisePORTAL-Redaktion
Veröffentlicht am: 07.03.2018
- Sie haben keinen Chef(in), der Ihnen sagt, was Sie zu tun oder zu lassen haben!
- Sie verdienen genauso viel oder sogar mehr als ein Mann!
- Sie entscheiden, wann und wie viel Sie arbeiten und können Arbeit und Familie „unter einen Hut bringen“!
Vor knapp 85 Jahren – am 19. Januar 1919 – fand mit der Wahl zur Deutschen Nationalversammlung die erste reichsweit, deutsche Wahl statt, bei der Frauen das aktive und passive Wahlrecht besaßen.
Wählen konnten wir nun, aber genauso gearbeitet wie Männer, und auch Unternehmen gegründet, haben Frauen jedoch schon viel früher. Allerdings hat sich dies bisher leider weltweit nicht wirklich zum Vorteil der Frauen ausgewirkt:
Einer Studie der United Nation aus 2010 zu Folge „erledigen Frauen zwei Drittel der Arbeit auf der Welt, produzieren die Hälfte der Lebensmittel, verdienen 10 % des weltweiten Einkommens. Ihnen gehört 1 % des Eigentums. Zwei Drittel der Armen sind Frauen. Sie sind überdurchschnittlich arbeitslos.“
Dies trifft heute natürlich im Wesentlichen auf Dritte Welt Länder zu. Aber auch in industrialisierten Ländern, wie Deutschland gibt es noch erheblichen Nachholbedarf, was die Gleichstellung von Mann und Frau betrifft.
Frauen in Führungspositionen oder als Unternehmerinnen sind heute keine Seltenheit mehr. Auch Dank mutiger Frauen, die sich politisch und wirtschaftlich engagiert und mit ihren Ideen durchgesetzt haben, stehen Frauen in Deutschland heute fast alle Türen offen. Mit der Umsetzung hapert es jedoch noch oft.
Angesichts der aktuellen Diskussionen um das „dritte Geschlecht“ möchte ich noch anmerken, dass meine Ausführungen nicht nur verallgemeinert auf Frauen oder Männer zutreffen, sondern auf die ganze Vielfalt unserer LGBTI-Community (Lesben, Gay, Bisexual, Transgender/Transsexual und Intersexual).
Kinder oder Existenzgründung? Beides!
Eindeutig ja! Wir bekommen nun mal die Kinder, daran wird sich in absehbarer Zeit auch nichts ändern und wir kümmern uns auch mehrheitlich um ihre Erziehung und ihr Wohlergehen. Damit sind wir allerdings nicht zwangsläufig zur beruflichen Passivität, ob angestellt oder selbstständig, verdammt. Es liegt an jedem selbst – und das betrifft natürlich auch das „starke Geschlecht“ – ob Mut und Engagement zur Selbstständigkeit aufgebracht wird.
Es geht um Sie: Machen Sie selbstständig Karriere!
Gerade die Franchiseindustrie bietet Frauen in fast jeder Branche vielfältige Möglichkeiten sich zu entfalten und Erfolg zu haben. Und hiermit meine ich nicht nur die typischen Frauenberufe wie zum Beispiel im Gesundheitswesen, in der Altenpflege, im Einzelhandel oder in der Gastronomie. Franchisesysteme entwickeln schlüsselfertige Konzepte für Männer und Frauen, und die sind gerade für Seiteneinsteigerinnen interessant oder (wenn es eine gegeben hat) nach der „Babypause“.
Hier zählen die persönlichen Fähigkeiten und nicht der lückenlose Karrierelebenslauf. Kommunikations- und Anpassungsfähigkeit, Teamgeist, sowie ein gutes Gefühl für Menschen, sei es Mitarbeiter oder Kunden gegenüber, stehen in einem Franchisesystem ganz oben. Und da können wir Frauen sicher punkten.
Zu Beginn eines Kundentermins, gerade mit Frauen als Kundinnen, fällt es leicht, eine persönliche Gesprächsatmosphäre zu schaffen. Da kann man leicht über Kinder, den Garten oder ein Kochrezept reden. Männer müssen so etwas häufig mühsam in Seminaren lernen.
Multitasking können Sie im Schlaf
Frauen wie wir… gehen bevorzugt Schuhe kaufen, erziehen ihre Kinder, kochen aus Leidenschaft – hab ich’s doch gewusst, denkt jetzt so mancher. Frauen wie wir… schmeißen ihr Unternehmen, sind in Führungspositionen, machen Politik. Vielfalt heißt das Thema. Frauen sind von ihrer Struktur nicht nur zu Multitasking fähig, nein das Multitasking ist geradezu Prinzip der Frauen an sich. Und deshalb ist es auch so spannend als Frau ein Unternehmen zu gründen.
Die Vorzüge weiblicher Führungskräfte sind eindeutig: Sie denken praktischer, vernetzter, und achten mehr auf Stimmungen, können besser motivieren, Konfliktsituationen entschärfen und sie damit leichter lösen. Frauen pflegen einen kooperativen Führungsstil: teamorientiert, wenig hierarchisch und mit Zielvereinbarung.
Und dann war da doch noch was mit der Wahrnehmung. Denn dafür sind Frauen wie wir ja auch bekannt, da dies bei uns ja auch bekanntlich stärker ausgeprägt sein soll. Viele Franchisegeber wünschen sich sogar mehr Frauen mit Kindern in ihrem System, eben weil Frauen gefordert sind „mehrgleisig“ zu denken.
Da haben wir dann noch das Vorurteil der „angeborenen Angst“ der Frau, Risiken einzugehen? Ja, das ist nicht von der Hand zu weisen. Deshalb sollte der Schritt in die Selbstständigkeit vor allem organisatorisch abgesichert werden. Und dies muss jedem Gründer und jeder Gründerin klar sein. Wir sprechen hier, besonders am Anfang, nicht über einen 8-Stunden-Job.
Daher ist auch der finanzielle Rahmen mit einem professionellen Businessplan und einer ausreichenden Finanzierung abzusichern, die die anfänglichen Schwierigkeiten, die in jeder Selbstständigkeit auftreten, abfedern. Hier sollte man sich nicht auf „den Mann im Hintergrund“ als Ernährer der Familie, wenn es denn überhaupt einen gibt, verlassen.
Zeitmanagement: Job und Familie unter einen Hut bekommen
Wer nicht auf Eltern, Au-pairs, Ganztagesschulen oder kostspielige Betreuung zurückgreifen kann, sollte zunächst:
- den Vater in die Pflicht nehmen und ihm die Rolle als gleichberechtigten Partner beim Thema Kinder und Haushalt schmackhaft machen. Sicher für viele Männer eine neue, spannende Erfahrung. Da dies manchmal nicht so klappt, ist
- ein umfangreiches Netzwerk erforderlich, um die lieben Kleinen gut aufgehoben zu wissen. Und ja, die permanente mobile Erreichbarkeit ist unerlässlich. Und, je nachdem für welches Franchisesystem man sich entscheidet, sind vor allem die administrativen Tätigkeiten von zu Hause aus gut zu erledigen.
Und gut, dass Kinder ja auch älter und somit selbständiger werden. Oft wirkt sich die frühe Prägung durch eine Mutter, die flexibel ist, ihr eigenes Geld verdient und eine so tolle Firma leitet, auf die die Kinder stolz sind, von Vorteil auf deren spätere Entwicklung aus.
Fazit
Lassen Sie sich von Ihrem Umfeld nicht verunsichern. Ignorieren Sie Sprüche Ihrer Freundinnen wie:
- Hast Du es denn nötig zu arbeiten?
- Du bist aber eine Rabenmutter
- oder ähnlichen Blödsinn!
Wenn er nicht in der Familie (Eltern, Geschwister, Partner) zu finden ist, suchen Sie sich einen kompetenten Coach (das muss jetzt nicht zwangsläufig eine Frau sein, hat aber enorme Vorteile) und entwickeln Sie Ihre berufliche Zukunft in der Selbstständigkeit. Sei es bei der Ideenfindung, der Finanzierung des Vorhabens und/oder der Umsetzung. Und ja, ich hatte immer einen Coach (mal aus dem familiären-, mal aus dem beruflichen Umfeld) und bin mir sicher, dass ich ohne ihre Ratschläge viel mehr Fehler gemacht hätte.
Schließen Sie sich beruflichen Frauennetzwerken an. Sie werden feststellen, dass Sie nicht alleine mit Ihren Überlegungen und Problemen dastehen und hier vielfältigen, ehrlichen Rat erhalten.
Und verlassen Sie sich auf Ihre zusätzliche Dimension: Weiblicher Charme und Sympathie helfen bisweilen, Herausforderungen und knifflige Situationen zu meistern, die auf der Sachebene nur schwer zu handhaben sind.
Selbstverständlich helfe ich Ihnen gerne auch persönlich. Während ich in den vergangenen 30 Jahren diverse Firmen in der Franchisebranche gegründet, geführt und teilweise wieder verkauft habe, sind unsere drei Töchter zu wundervollen, selbstbewussten Menschen herangewachsen. Auch wenn es hin und wieder wirklich nicht einfach war, gerade als Frau, alles gleichzeitig zu managen, bin ich mir sicher, dass sie heute stolz auf ihre Mama sind. Das wünsche ich Ihnen auch.