Was bedeutet es, sich selbständig zu machen?

Der Ausdruck 'sich selbständig machen' bezieht sich auf eine Existenzgründung und damit den Schritt in die berufliche Selbständigkeit. Wirtschaftlich Selbständige unterliegen dank ihrer unternehmerischen Unabhängigkeit keinem externen Weisungsrecht und können ihre Arbeitszeit selbst bestimmen.

Was bedeutet es, sich selbständig zu machen?

Was heisst es, sich selbständig zu machen?

Begriffserläuterung: Der Ausdruck 'sich selbständig machen' bezieht sich auf eine Existenzgründung und damit den Schritt in die wirtschaftliche SelbständigkeitSelbständige unterliegen dank ihrer unternehmerischen Unabhängigkeit beruflich keinem externen Weisungsrecht und können ihre Arbeitszeit selbst bestimmen. 

Die wirtschaftliche Selbständigkeit steht im Gegensatz zu einer abhängigen Beschäftigung als Angestellter. Der Aufbau einer selbständigen Existenz wird von manchen Angestellten als "befreiender Schritt aus einer beruflichen Unmündigkeit" empfunden. Formal erfolgt dieser Schritt in Form einer Gewerbeanmeldung, Handelsregistereintragung oder eine Geschäftstätigkeit als Freiberufler

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Rechtschreibung: Heißt es selbständig oder selbstständig machen?

Beide Schreibweisen des Begriffes „Selbständig“ sind korrekt. Vor der Rechtschreibreform von 1996 galt die allein Form „selbständig“ (selb-ständig) als richtig und wurde im Duden und anderen verbreiteten Wörterbüchern so vorgegeben. Seit 1996 dürfen beide Formen verwendet werden: Sie sind in Deutschland wie Österreich gebräuchlich – die Schreibweise mit Einzel-st sowie die mit Doppel-st („selbst-ständig machen“). Der Duden empfiehlt allerdings die Doppel-st- Version. Diese hat sich seither allgemein durchgesetzt. Lediglich die Schweizer Orthographische Konferenz sowie einige deutsche Medien wie Süddeutsche Zeitung oder Frankfurter Allgemeine Zeitung halten an der Form selbständig bzw. Selbständigkeit mit Einzel-st fest.

Beruflich selbständig werden – eine Grundsatzentscheidung

Sie wollen sich selbständig machen? Wer unternehmerisch selbständig werden möchte und damit zum Existenzgründer wird, braucht spezifische Kenntnisse und gute Ideen (mit was ... ?). Firmengründer verwirklichen entweder Ihre individuellen Geschäftsideen oder den lang gehegten Traum davon, ihr „eigener Chef“ zu sein. Oder sie handeln aus wirtschaftlichen Zwängen heraus, sei es Arbeitslosigkeit oder ein als zu gering empfundenes Gehalt. Erfolgversprechender als letztere sind erfahrungsgemäß Gründungen durch Menschen, die eine eigenen Vision verfolgen und entsprechend zielstrebig agieren.

  • Siehe auch das folgende Erklärvideo "10 Schritte in die berufliche Selbständigkeit"


Kurze Checkliste: Wer sich selbständig machen möchte …

Typische Kennzeichen einer selbständigen Tätigkeit sind u.a.:

  • Das Tragen des eigenen unternehmerischen Risikos
  • Weisungsungebundenheit oder weitgehend freie Gestaltung von Arbeitsort, -zeit und -tätigkeit
  • Die Nutzung eigener Betriebsmittel
  • Zahlung von Einkommensteuer und Umsatzsteuer statt Lohnsteuer
  • Befreiung aus der Sozialversicherungspflicht
  • ggf. Gewerbesteuerpflicht

Wer nicht selbständig arbeitet, ist dem Arbeitgeber gegenüber zumeist weisungsgebunden, verfügt nicht frei über seine Arbeitskraft und -zeit und arbeitet auf Rechnung des Unternehmens. Wer das regelmäßige Gehalt oder die soziale Absicherung nicht ganz verlieren möchte, kann eine  nebenberufliche Existenz gründen („zweites Standbein“).

  • Siehe auch das folgende Erklärvideo "Die Tragödie mit der Selbständigkeit" - Der richtige Zeitpunkt, um sich selbständig zu machen"


Fluch und Segen des selbständigen Unternehmertums

Die meisten Unternehmer betrachten ihre Entscheidung, sich beruflich selbständig zu machen, rückblickend mit einem lachenden und einem weinenden Auge:  

  • Ihre Arbeit ist vergleichsweise anspruchsvoll und abwechslungsreich. Tagesgeschäft, Personalführung, Werbung, Vertrieb, Buchhaltung u.v.m. sorgen für fortwährend neue Herausforderungen, wodurch es Selbständigen im Beruf nie langweilig wird. Andererseits stehen sie ständig vor neuen Problemen, haben vergleichsweise wenig Zeit zum Abschalten und geraten dadurch an die Grenzen ihrer Belastbarkeit.
  • Als selbständige Unternehmer sind sie für den Erfolg oder Misserfolg ihrer Aktivitäten direkt verantwortlich. Während Selbständige mit weiteren Mitarbeitern in der Regel mehrere Projekte gleichzeitig vorantreiben können, sind Solopreneuren meist von einem einzelnen Projekt abhängig. Zudem sind Solopreneure oftmals wirtschaftlich außerstande, sich im Hinblick auf Krankheit und Alter ausreichend abzusichern.
  • Unternehmer bestimmen (theoretisch) selber über ihren Zeitplan, ihre Prioritäten und ihre Arbeitsstätte, da ihnen kein Chef Anweisungen erteilt. Dies kann beispielsweise für Alleinerziehende oder Berufstätige mit pflegebedürftigen Angehörigen von großem Vorteil sein. Andererseits sind die eigenen Kunden oft schwerer zufrieden zu stellen und üben größeren Leistungs- und Termindruck aus als ein etwaiger frühere Chef.
  • Während die Einkünfte eher unregelmäßig auf dem Geschäftskonto eingehen, können Selbständige bei spezieller Kompetenz und besonderen Leistungen auch ein überdurchschnittliches Einkommen erzielen. Bei Solopreneure entfallen die keinesfalls zu unterschätzenden Personalkosten und der Unternehmer kann einen Großteil seiner Einnahmen als (zu versteuernden) Gewinn einstreichen.

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Praktische Ratschläge im Vorfeld der Selbständigkeit 

Bevor Sie daran gehen, sich beruflich selbständig zu machen, sollten Sie Ihr Privatleben in Schuss bringen. Versuchen Sie genügsamer und effizienter zu leben, indem Sie Ihr verfügbares Zeitkontingent und Ihre finanziellen Mittel kontrolliert einsetzen. Durch geschicktes Zeit- und Ressourcenmanagement können die gewonnenen Freiräume später für die geschäftlichen Ziele genutzt werden.  Dazu folgende praktische Ratschläge:

  • Sparsamkeit ist nicht mit Geiz zu verwechseln. Suchen Sie bei Einkäufen nach dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis!
  • Geben Sie in Ihrer Freizeit preiswerten Angeboten und kostenfreien Aktivitäten mit Freunden bewusst den Vorzug!
  • Verringern Sie Ihre Energiekosten, indem Sie die für Haushalt und Büro veröffentlichten Spartipps berücksichtigen!
  • Kündigen Sie Dienstleistungen, Abonnements und Apps, die für Ihre Lebensgestaltung ohne große Bedeutung sind!
  • Führen Sie über Ihre privaten Einlagen und Entnahmen genauestens Buch und halten Sie Ihr Privatkonto im Plus!
  • Stellen Sie Anschaffungen möglichst zurück und vermeiden Sie Kontoüberziehungen oder Kreditaufnahmen!
  • Eliminieren Sie Zeitfresser wie Fernsehen oder Facebook und beschäftigen Sie sich mit ausgewählter Fachliteratur!
  • Erlernen Sie eine Selbstmanagement-Methode, die Ihnen effizientes und belastungsfreies Arbeiten ermöglicht!
     (z.B. Getting Things Done (GTD) von David Allen)
  • Trainieren Sie Ihr selbstbewusstes Auftreten, Ihre kommunikativen Fähigkeiten und das berufliche Networking!
    (z.B. XING, LinkedIn, Unternehmernetzwerke, Gründungsinitiativen)
  • Nutzen Sie die Macht Ihrer inneren Uhr und halten Sie sich an einen regelmäßigen, erholsamen Schlafrhythmus!

Sich selbständig machen in nur 10 Schritten

Wer sich auf den Weg in die Selbständigkeit begeben will, sieht sich vor einem nahezu unüberschaubaren Berg von Aufgaben. Mit der Aufteilung in Einzelschritte können sich Gründer den notwendigen Überblick verschaffen:

  • 1. Schritt: Entwicklung der Geschäftsidee
  • 2. Schritt: Entwicklung, Überprüfung und Anpassung des Geschäftsmodells
  • 3. Schritt: Festlegung der Rechtsform
  • 4. Schritt: Eröffnung des Geschäftskontos
  • 5. Schritt: Sicherung der Finanzierung
  • 6. Schritt: Festlegung und evtl. Schutz des Firmennamens
  • 7. Schritt: Einholung von Genehmigungen
  • 8. Schritt: Formale Unternehmensgründung
  • 9. Schritt: Abschluss von Versicherungen
  • 10. Schritt: Entwicklung und Umsetzung des Marketingkonzeptes

Wer sich selbständig macht, trägt die volle Verantwortung für seine wirtschaftliche Existenz. Dies eröffnet nicht nur die Chance auf berufliche Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung, sondern wird oft auch von hoher Arbeitsbelastung und wirtschaftlichen Ängsten begleitet. So können unternehmerische Fehlentscheidungen der ersehnten Freiheit ein abruptes Ende bereiten.

Der schnellere Weg in die Selbständigkeit mit Franchising

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