Franchising: Definition, Herkunft, Gegenwart und Zukunft

Franchising hat eine bewegte Geschichte – vom Mittelalter bis hin zu modernen globalen Netzwerken wie McDonald’s. Der Artikel zeigt die historischen Wurzeln, die Entwicklung des Business Format Franchising und warum Franchising heute als weltweit erfolgreiches Geschäftsmodell gilt.

Franchising: Definition, Herkunft, Gegenwart und Zukunft

Herkunft Franchise

Die Herkunft von Franchise geht ins Mittelalter zurück: In Frankreich konnten Steuereintreiber einen Prozentsatz der Einnahmen behalten. Franchise in seiner heutigen Form wurde stark von McDonald’s geprägt.

Wie funktioniert eigentlich Franchising?

Franchising ist die partnerschaftliche Kooperation zwischen rechtlich selbstständigen Unternehmen zum Zwecke der gemeinsamen wirtschaftlichen Expansion. Im Rahmen des Franchising-Vertrages räumt der Franchising-Geber dem Franchising-Nehmer gegen Gebühr bestimmte Rechte ein, die ihm die Nutzung eines erprobten Geschäftsmodells für den Vertrieb von Waren und Dienstleistungen gemäß einheitlicher Qualitätsstandards erlauben.

Wie geht diese kooperative Vertriebsmethode vor?

Franchising bezeichnet heute die Praxis, ein erprobtes Geschäftsmodell im Rahmen einer Kooperation für den Aufbau weitgehend identischer Betriebe zum Zwecke der Vermarktung von Waren, Dienstleistungen oder Technologien zu nutzen. Franchising beruht auf der engen und dauerhaften Zusammenarbeit rechtlich und finanziell selbstständiger und unabhängiger Unternehmen

Partner beim Franchising sind der Franchising-Geber und seine Franchising-Nehmer. Beim Franchising gewährt der Systeminitiator seinen Partnern das Recht und legt ihnen gleichzeitig die Verpflichtung auf, ein Geschäft entsprechend dem Franchising-Konzept zu betreiben. Im Franchising berechtigt und verpflichtet dies den Franchising-Partner – gegen ein direktes oder indirektes Entgelt – das Geschäftskonzept des Franchising-Gebers zu nutzen. Der Umfang der Unterstützung durch den Franchising-Geber und die Dauer der Geschäftsbeziehung werden beim Franchising im Franchising-Vertrag festgelegt. 

Als Franchisetypen ist zwischen Produktionsfranchising, Vertriebsfranchising und Dienstleistungsfranchising zu unterscheiden. Alternative Kooperationsformen, die sich vom Franchising in mehrfacher Hinsicht unterscheiden, sind Verbundgruppen und Joint Ventures.

Was bedeutet Konversionsfranchising?

Definition: Beim Konversionsfranchising (lateinisch conversio = Umkehrung, Umwandlung) werden bisher vom Franchise-Geber selbst geführte Standorte an Franchise-Nehmer übergeben. Eigene Standorte werden also in Franchise-Standorte umgewandelt. Auch wenn branchengleiche, eigenständige Betriebe, die bisher unter anderem oder eigenem Namen agierten, von einem Franchise-System übernommen werden, wird dies als Konversionsfranchising bezeichnet.

Mit dem Konversionsfranchising können sich Franchise-Systeme zum Beispiel rekapitalisieren, da die Ablösesummen, die von Franchisepartner bezahlt werden müssen, teils beträchtlich sind oder gar über den ursprünglichen Investitionen liegen. Als Vorteile sehen Franchise-Geber auch die erhöhte Einsatzbereitschaft von selbstständigen Franchisenehmer gegenüber angestellten Filialleitern. Manche Franchise-Systeme bieten sogar Karrierewege, bei denen die späteren Franchise-Partner zunächst als Angestellte einsteigen und sich nach und nach zum Filialleiter und schließlich zum Franchise-Nehmer entwickeln.

Für bestehende Betriebe kann das Konversionsfranchising unter anderem von Vorteil sein, weil sie durch die Franchise-Partnerschaft von dem Renommee einer eingeführten Franchise-Marke profitieren. Zudem können dadurch einfach neue Services und Produkte ins Angebot aufgenommen werden. Auch die Unterstützungsleistungen des Franchise-Gebers in Bereichen jenseits des Kerngeschäfts sind für manche bestehenden Unternehmen ein wichtiger Grund, sich einem Franchise-System anzuschließen.

Videos zum Thema Konversionsfranchising: 

Historischer Ursprung des Franchising

Erste Anfänge des modernen Franchising gehen auf das Frankreich des Mittelalters zurück, als die Feudalherrn Vereinbarungen mit Steuereintreibern trafen, die einen Prozentsatz der Einnahmen einbehalten durften. Anschließend bezeichnete Franchising die Befreiung von Zöllen und Steuern sowie den teilweisen Verzicht der Feudalherren auf Vasallendienste ihrer Untertanen. Später erwarben Handwerker und Kaufleute mittels Franchise die Befugnis,  Märkte oder Messen auf dem Boden der Feudalherren zu veranstalten. Im 17. und 18. Jahrhundert veränderte sich der Franchise-Begriff erneut und bezog sich auf die staatliche Vergabe von Privilegien an Einzelpersonen. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde darunter das Recht zur kommerziellen Nutzung von Markenrechten und Vertriebskonzepten verstanden. Nach dem 2. Weltkrieg folgte das Business Format Franchising, das die Bereitstellung und Übertragung des gesamten Unternehmensformates durch den Franchising-Geber auf seine Partner umfasste.

Erste Netzwerke im Franchising

In der Zeit der beginnenden Industrialisierung entstanden auch die ersten Unternehmen, die mittels Franchising expandierten. So stattete die amerikanische Singer Sewing Machine Company fahrende Händler 1860 mit dem Recht aus, ihre Nähmaschinen auf eigene Rechnung und im eigenen Namen zu vertreiben, was als eine frühe Form des Franchising betrachtet werden kann. Obwohl dem Franchisingpionier der Aufbau eines kostendeckenden Vetriebsnetzes aufgrund der hohen Rabatte missgelang, was schließlich zum Rückkauf der exklusiven regionalen Vertriebsrechte führte, bedeutete dies nicht das Ende des Franchising. Experimentierfreudige Unternehmen griffen den Ansatz auf und entwickelten ihn weiter.

Das bis Mitte des 20. Jahrhunderts von einigen Automobil- und Getränkeherstellern genutzte Vertriebssystem wird heute als "Product Distribution Franchising" oder "Product and Tradename Franchising" bezeichnet. Bekanntestes Beispiel für diese Form des Franchising ist die Lizenzvergabe des amerikanischen Getränke-Herstellers Coca-Cola, die das Abfüllen und den Vertrieb einer koffeinhaltigen Limonade unter einem einheitlichen Markennamen umfasst.

Weg zum Business Format Franchise

Als Mutterland des heutigen Franchising gelten die USA. Hier begann der Siegeszug des modernen Franchising nach dem zweiten Weltkrieg. Zu den Erfindern des modernen Business Format Franchising zählt die Fast-Food-Kette McDonald's, die mittels Franchising ein weltumspannendes Netz von inzwischen mehr als 31.000 Partnern schuf.

Das moderne Business Format Franchising geht über die Abtretung von Markenrechten und die Weitergabe von Vertriebsgeheimnissen weit hinaus. Der Franchisenehmende erwirbt mit einer Business Format Franchise das Nutzungsrecht für das Geschäftskonzept und gesamte diesbezügliche Know-how des Franchisegebenden, um es auf der im Rahmen eines Franchisevertrages für den Aufbau seines eigenen Geschäftes zu nutzen.

Business Format Franchising umfasst ein umfangreiches Leistungspaket des Franchising-Gebers, welches die Vervielfältigung eines erfolgreichen Geschäftskonzeptes ermöglicht. Neben der Verwendung von Marken, Produkt und Dienstleistungen erhalten die Partner eine Methodik bzw. ein System für die Durchführung von Franchising-Tätigkeiten auf Basis der festgelegten Geschäftsprozesse. Darüber hinaus übernimmt der Franchising-Geber vertragsgemäß bestimmte Aufgaben, welche die Partnerbetriebe an die Systemzentrale auslagern. Er betreut seine Partner über die gesamte Dauer ihrer Zusammenarbeit  im Tagesgeschäft, gewährt Unterstützung bei Schulung und Training, fördert die Kommunikation und den Erfahrungsaustausch, überwacht die Einheitlichkeit und Qualität der betrieblichen Abläufe, u.v.m.

  • Siehe auch das folgende Erklärvideo

Weltweiter Erfolg des Franchising

In den sechziger Jahren erwies sich die Übertragung der amerikanischen Form des Franchising auf andere Länder als schwierig und behinderte die schnelle internationale Expansion. In den 70er-Jahren gelang dann dem modernen Business Format Franchising auch in Europa der Durchbruch. Neue Franchisenetzwerke schossen wie Pilze aus dem Boden und Traditionsunternehmen gewannen durch Franchising wieder neuen Schwung. Branchenschwerpunkte waren in der Pionierphase des europäischen Franchising der Einzelhandel und das Gaststättengewerbe. 

Inzwischen ist Franchising in den meisten Ländern und Branchen der Welt präsent. Franchising gilt als "das erfolgreichste Marketingkonzept aller Zeiten". (John Naisbitt, Megatrends). Die Zahl der mittels Franchising agierenden Unternehmen wird heute allein in Europa auf rund 10.000 geschätzt. 

Zukunftsaussichten des Franchising

Franchising-Netzwerke nehmen es im Wettbewerb oft mit sehr viel größeren Unternehmen auf und befinden sich in vielen Branchen weiterhin auf dem Vormarsch. Die Vorteile des Franchising gegenüber traditionellen Vertriebsformen, die meist vom Hersteller über die Einschaltung von Großhandel/Einzelhandel oder eigene Verkaufsniederlassungen zum Endverbraucher verlaufen, wurden bereits beschrieben.

Besonders erfolgreich ist Franchising weiterhin bei der Vermarktung von Dienstleistungen sowie von erklärungs- und servicebedürftigen Produkten.

Aktuelle Trends im Franchising gehen In Richtung Multi-Unit Franchising, Berufsausübung vom zuhause aus (home-based business), Aufstellung von Verkaufsautomaten (vending machines), Einsatz von Imbisswagen (food trucks), digitaler Transformation und internationaler Expansion.


Video-Interviews zu Grundlagen des Franchising




Spannende Franchise-Angebote für deine Gründung

  • Top-Angebot Top-Angebot

    bp

    Betrieb von Tankstellen inklusive Shops, Bistros und Waschanlagen
    bp

    Betreibe deine eigene Tankstelle in Österreich mit der bekannten Marke bp - inklusive BILLA NOW Shop, Wild Bean Café und Waschanlage.

    Benötigtes Eigenkapital: ab 70.000 €
  • Top-Angebot Top-Angebot

    DIE STEINPFLEGER

    Professionelle Reinigung und Imprägnierung von Pflasterflächen, Betonflächen und Fassaden
    DIE STEINPFLEGER

    Das sind glänzende Aussichten: DIE STEINPFLEGER steht für nachhaltige Lösungen und erstklassigen Service in der Steinpflege. Profitiere von einem erprobten Konzept und starte erfolgreich in die Selbstständigkeit.

    Benötigtes Eigenkapital: ab 8.000 €
  • Top-Angebot Top-Angebot

    Memory Block

    Blockdruck – die persönliche Art zu schenken – ist dein Weg zum erfolgreichen Business.
    Memory Block

    Schließe dich dem schnell wachsenden Marke mit über 90 Standorten weltweit an. Freu dich auf hohe Erträge, niedrige Investitionen und volle Unterstützung für ein profitables Geschäft. Profitiere von einem erfolgreichen und bewährten Geschäftsmodell.

    Benötigtes Eigenkapital: 40.000 €
  • Top-Angebot Top-Angebot

    Blue Detect

    Servicebetrieb für Gebäudeinstandhaltung und Schadensbeseitigung
    Blue Detect

    Starte dein Franchise mit BLUE DETECT – dem Testsieger beim Verbraucher Check ZDF WISO. Nutze die Chance und baue dir mit dem Leckageortungs- & Rundum-Service ein erfolgreiches Business auf. Sichere dir jetzt eine Lizenz.

    Benötigtes Eigenkapital: ab 25.000 €
  • Top-Angebot Top-Angebot

    Viterma Badsanierung

    Beratung & Verkauf von altersgerechten Badsanierungen
    Viterma Badsanierung

    VITERMA ist der Experte für individuelle, hochwertige, altersgerechte und schnelle Badsanierungen. Steige jetzt im DACH-Raum mit deinem eigenen Franchise ein und werde erfolgreich in einem zukunftssicheren Markt.

    Benötigtes Eigenkapital: ab 25.000 €
  • Top-Angebot Top-Angebot

    Worldsoft-Partner

    Schnell, optimiert, sicher – verschaffe deinen Kunden perfekte Webauftritte.
    Worldsoft-Partner

    Erstelle mobile- und googleptimierte Websites mit WORLDSOFT. Der Schweizer Hosting- & Softwareanbieter vergibt Lizenzen für ein schlüsselfertiges und bewährtes Konzept – ohne Einstiegsgebühren.

    Benötigtes Eigenkapital: ab 0 €

    Die neuesten Angebote im FranchisePORTAL

    • Brandneu Brandneu

      BETTERHOMES Österreich

      Positioniere dich nachhaltig in der Immobilienbranche – mit Technologie und Know-how.
      BETTERHOMES Österreich

      BETTERHOMES Österreich vergibt Franchise-Lizenzen. Mit proprietärer Technologie und lokaler Immobilien-Expertise stärkst du nachhaltig deine Marktposition als Immobilienmakler:in. Klingt das spannend?

      Benötigtes Eigenkapital: ab 50.000 €
    • Brandneu Brandneu

      Paradox Museum

      Erlebnisunterhaltung/ Edutainment
      Paradox Museum

      Verzaubere Menschen mit fantastischen Illusionen. Starte deine Karriere als Geschäftsführer:in mit deinem eigenen PARADOX Museum, in dem Realität und Illusion ineinander fließen.

      Benötigtes Eigenkapital: ab 150.000 €
    • Top-Angebot Top-Angebot

      Memory Block

      Blockdruck – die persönliche Art zu schenken – ist dein Weg zum erfolgreichen Business.
      Memory Block

      Schließe dich dem schnell wachsenden Marke mit über 90 Standorten weltweit an. Freu dich auf hohe Erträge, niedrige Investitionen und volle Unterstützung für ein profitables Geschäft. Profitiere von einem erfolgreichen und bewährten Geschäftsmodell.

      Benötigtes Eigenkapital: 40.000 €
    • Brandneu Brandneu

      Genusswerte

      Verbinde Tastings mit modernem Einzelhandel
      Genusswerte

      Wir garantieren Dir ab Tag 1 eine starke Kundenfrequenz über eine digitale Zufuhr - starte profitabel durch!

      Benötigtes Eigenkapital: ab 0 €
    • Brandneu Brandneu

      SteinXpert

      SteinXpert Franchise für wirksame Steinreinigungs-Dienste
      SteinXpert

      Verschönere deine Stadt – mit profes­sioneller und nach­haltiger Reinigung von Naturstein und Betonoberflächen.

      Benötigtes Eigenkapital: ab 6.000 €
    • Brandneu Brandneu

      YUMMY

      Süßwaren- und Nasch-Shop für Donuts, Wafffeln, Bubble Tea & mehr
      YUMMY

      Das österreichische Lizenzsystem YUMMY begeistert mit einer Vielfalt an Nasch-Kreationen und süßen Snacks. Werde Teil der YUMMY-Familie in Österreich und eröffne deinen eigenen bunten Sweet-Store.

      Benötigtes Eigenkapital: ab 10.000 €

      Diese Branchen könnten dich interessieren