Autor: FranchisePORTAL-Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 19.11.2024
Finanzplan ist ein Oberbegriff für alle Planungen zum Geldbedarf. Bei Unternehmen stellt der Finanzplan einen Bestandteil des Rechnungswesens dar. Er umfasst alle ein- und ausgehenden Zahlungen.
Im Zusammenhang mit Firmen- oder Existenzgründungen wird er oft mit dem Finanzierungsplan gleichgesetzt, der bei der Gründungsfinanzierung für die Beschaffung von Fremdkapital notwendig ist. Zu seinen Bestandteilen gehören der Investitionsplan, der Umsatz- und Kostenplan sowie der Liquiditätsplan.
Finanzplan - was ist das?
Der Finanzplan ist ein Instrument, welches in den großen Bereich der Finanzplanung fällt. Somit ist es eine zentrale Aufgabe, die Liquiditätsplanung vorzunehmen.
Als Finanzplanung wird in erster Linie die auf die Zukunft bezogene Berechnung und Planung bezeichnet, bei der innerhalb eines festgelegten Zeitraums anstehende Einzahlungen und Auszahlungen gegenübergestellt werden. Auf diese Weise ist es das zentrale Ziel einer jeden Finanzplanung nebst des Finanzplans, eine möglichst detaillierte Liquiditätsplanung für das Unternehmen aufzustellen.
Die Gründung und der Finanzplan
Insbesondere im Bereich der Gründung ist der Finanzplan als Teil des Businessplans von großer Bedeutung. Er dient zum Beispiel Kreditgebern und Investoren dazu, die Tragfähigkeit der Geschäftsidee in wirtschaftlicher und finanzieller Hinsicht zu beurteilen.
Banken zum Beispiel werden keinen Kredit bzw. Investitionskredit vergeben, wenn im Zuge der Gründung nicht ein solider Finanzplan vorgelegt werden kann. Daher ist ein gut durchdachter Finanzplan definitiv eine Grundvoraussetzung, damit du als kreditwürdig eingestuft wirst und anschließend eine erfolgreiche Finanzierung durchgeführt werden kann.
Darüber hinaus hat der Finanzplan innerhalb der Gründung nicht nur die Aufgabe der Außendarstellung, sondern kann auch für das Unternehmen selbst eine wichtige Informationsquelle im Bereich Controlling darstellen.
Was regelt der Finanzplan?
Normalerweise bezieht sich ein Finanzplan auf eine Periode von bis zu zwölf Monaten. Sehr detaillierte Finanzpläne enthalten dabei für jeden dieser maximal 365 Tage die planbaren Einnahmen und Ausgaben, sodass die Liquidität kalkuliert werden kann.
Daher wird im Finanzplan auch geregelt, was zum Beispiel bei entdeckten Liquiditätslücken zu unternehmen ist. Eine Möglichkeit kann darin bestehen, dass Forderungen veräußert werden, um so schnell zusätzliche Liquidität zu erhalten.
Welche Arten von Finanzplänen existieren?
Es gibt mehrere Arten von Finanzplänen, die sich in erster Linie nach der Dauer der Kalkulation richten. So wird in der Regel zwischen den folgenden drei Arten des Finanzplans differenziert:
Kurzfristig (bis ein Jahr)
Mittelfristig (ein bis zwei Jahre)
Langfristig (ab zwei Jahren)
Der kurzfristig ausgerichtete Finanzplan wird in der Regel als Liquiditätsplan bezeichnet. Zu beachten ist, dass mögliche Ereignisse mit zunehmender Dauer der Planung immer schwerer einzuschätzen sind.
Finanzplan Aufbau: Wie gliedert sich ein Finanzplan?
Wie der Finanzplan vom Aufbau her auszusehen hat, ist nicht gesetzlich geregelt und zudem nicht pauschal festgelegt. Darüber hinaus existieren ebenfalls keine einheitlichen Muster, sodass sich auch die auffindbaren Vorlagen für Finanzpläne zum Teil deutlich voneinander unterscheiden.
Trotzdem gibt es durchaus Gliederungen, die insbesondere seitens der Banken und Investoren als positiv erachtet werden. So könnte ein Finanzplan beispielsweise folgendermaßen aufgebaut sein:
Planung der Umsätze
Variable Kosten
Gründungskosten
Laufende Betriebskosten
Geplante Investitionen
Liquiditätsplanung
Rentabilitätsrechnung
Es geht also in erster Linie darum, innerhalb des Finanzplans die unterschiedlichen Kosten, Investitionen und sonstigen Ausgaben detailliert zu betrachten. Die Gliederung dient dabei in erster Linie dazu, einen guten Überblick verschiedenen Kostenarten zu erhalten.
Beispiel Finanzplan
Ein Finanzplan kommt der Praxis häufig vor, insbesondere im Rahmen einer Gründung. Wie bereits erwähnt, geht es insbesondere um einen Liquiditätsplan, damit die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens jederzeit gesichert ist.
Ein Beispiel für die Notwendigkeit eines Finanzplans ist, wenn zum Beispiel ein Smartphone-Hersteller die Handys mit einem Zahlungsziel veräußert. Zwar wird anschließend im Rahmen der Finanzbuchhaltung bei jedem Verkauf ein Forderungszuwachs aus Lieferungen und Leistungen verbucht. Die Liquidität wird allerdings erst dann beeinflusst, wenn die Rechnung unter Berücksichtigung des Zahlungsziels tatsächlich beglichen wurde.
Das wiederum bedeutet, dass innerhalb des Finanzplans Rechnungen erst zum Zeitpunkt des Zahlungsziels kalkuliert werden. Somit ist es typisch für einen Finanzplan, dass dieser von den innerhalb der Finanzbuchhaltung getätigten Buchungen abweicht.
Mögliche Fehler beim Finanzplan
Natürlich können beim Erstellen eines Finanzplans Fehler entstehen. Diese reichen von technischen Fehlern innerhalb der genutzten Software über Falscheingaben bis zu fehlerhaften Berechnungen. Solche Fehler können gravierende Auswirkungen haben, wenn sie die Liquiditätsrechnung betreffen.
Stehen dem Unternehmen zum Beispiel am Tag X weniger Mittels als geplant zur Verfügung, kann dies zu Zusatzkosten oder sogar zum Verlust von Kunden führen. Vermeiden lassen sich Fehler im Finanzplan vor allem durch eine zweite Kontrolle.
Auch in der Software sollte es automatische Kontrollen und Plausibilitätsprüfungen geben. Die betrifft zum Beispiel Berechnungsfehler, die in der Regel manuell durch einzelne Mitarbeiter verursacht werden.
Hinweise und Ratschläge zum Finanzplan
Es ist durchaus sinnvoll, sich einige Informationen zum Finanzplan zu betrachten und Hinweise sowie Ratschläge einzuholen. Damit ein aufzustellender Finanzplan möglichst realistisch und erfolgreich ist, sollten zum Beispiel die folgenden Ratschläge beachtet werden:
Berechnungsfehler vermeiden
Gewährleistung der Nachvollziehbarkeit
Realistische Planung
Professioneller Eindruck
All diese Eigenschaften und Merkmale helfen dabei, dass der Finanzplan sowohl in der Innen- als auch der Außendarstellung ein echtes Hilfsmittel ist, mit dem vor allem die Liquidität des Unternehmens gesichert wird.